Folge 4 – 1971 im Waldstadion
Dass dieser Sportplatz – Standort Nr. 6 – im neu gegründeten und im Ausbau sich befindenden Industriegebiet nicht ewig bleiben konnte, war eigentlich klar, zumal es dort auch keine Erweiterungsmöglichkeit gab. Deshalb war es bereits Anfang der 60er Jahre ein mutiger Entschluss von Bürgermeister Otto Binninger und dem Gemeinderat, den „Weiherdobel“ einer nützlichen Verwendung zuzuführen und dort ein Sportzentrum entstehen zu lassen. Dort wurde schon seit langem – mehr oder weniger geduldet – Bauschutt und Müll abgelagert. Jetzt, nach der Entscheidung pro Sportgelände, wurde der in Ost-West-Richtung verlaufende „Pfennigebach“ verdohlt. Bauaushub wurde so lange angefahren, bis eine genügend große Fläche zwischen dem nach drei Seiten ansteigenden Gelände entstand. Nach Planierarbeiten wurde eine Kiesschüttung und eine Humusschicht aufgebracht und der Rasen eingesät. Drei Jahre musste der Rasen ruhen, dadurch war genügend Zeit vorhanden, um die Stehränge anzulegen und das vereinseigene Clubheim zum großen Teil in Eigenleistung zu bauen und die Anlage 1971 pünktlich zum 50ten Geburtstag des Vereins in Betrieb nehmen zu können. Natürlich gab es riesen Probleme mit der Finanzierung des Clubheimes, aber mit Hilfe der Gemeinde wurden auch diese gelöst.
Es war für den Sportclub wohl das denkwürdigste Jahr seit der Gründung. Die 1. Mannschaft hatte im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg in die A-Klasse den 5. Tabellenplatz erreicht. Das neue Stadion und das Jubiläum waren also genug Gründe zum Feiern. Ein Festbankett in der Turn-und Festhalle, ein Festzelt auf dem Weiherwegparklatz, mehrere Freundschaftsspiele im Waldstadion sowie auf dem alten Platz am Herdweg , das alles hatte Walter Bergmann bestens organisiert. Leider konnte in den folgenden Jahren der Platz noch nicht vollgenutzt werden, da der Rasen nicht zu sehr strapaziert werden konnte und durfte. Zum Glück war der Platz im Industriegebiet noch bis 1974 funktionsfähig, wobei sich die Situation durch den 1973 fertig gestellten Hartplatz oberhalb des Rasenplatzes entspannte.
Ein weiteres Großereignis besonderer Art gab es am Mittwoch, den 20.Juli 1977. Walter Bergmann hatte ein Freundschaftsspiel Freiburger FC gegen den Bundesligaaufsteiger 1860 München organisiert (Endstand 2:1 für den FFC). 5000 Zuschauer wollten etwas ganz neues für die Region sehen, nämlich eine Bundesligamannschaft. Die BZ schrieb zu diesem Anlass: „Ein Kompliment nach Gundelfingen. … Das befürchtete Chaos blieb aus. Alles half mit, das Ereignis zum Erfolg werden zu lassen …“. (Fortsetzung folgt)
Gunther Nolle (Chronist)