100 Jahre Fußball in Gundelfingen (5)

Vereinsgeschichte der Spvgg

Folge 5 –  SV Wildtal

Neben dem SC Gundelfingen, der inzwischen im heutigen Waldstadion seine sportliche Heimat gefunden hatte, hat sich im Februar 1957 in der damals noch selbständigen Gemeinde Wildtal ein eigener Sportverein gegründet. Gründungslokal war das Gasthaus Sonne, in dem sich 44 Sportbegeisterte zur Gründungsversammlung einfanden. Zum 1. Vorsitzenden wurde Josef Willmann gewählt. Wie auch in der Historie des SC Gundelfingen war auch hier die Bereitstellung eines geeigneten Spielfeldes das Hauptproblem. Erfreulicherweise stellte Max Schwehr, Gastwirt des Gasthauses „Zur Sonne“ ein Wiesengrundstück zwischen Sonnenwiese und Heuweilerweg zur Verfügung. Dank mühsamer Eigeninitiative wurde die Wiese in ein für heutige Ansprüche wohl kaum zumutbares Spielfeld mit Schlackenbelag umgewandelt.

Sportplatz Nr. 1 in der Sonnenwiese. Im Hintergrund das damals noch alleinstehende Haus des Zimmereigeschäftes Franz Willmann

Eine ausreichende Anzahl von Spielern für zwei Mannschaften war vorhanden, aber bis zur Fertigstellung des Platzes musste man noch auf fremden Plätzen antreten. Spielgegner in dieser Auftaktsaison waren die Teams von TSV Zähringen II, Altsimonswald, Gutach, Heuweiler, Niederwinden, Obersimonswald, Prechtal, Sexau und Windenreute. Die Rückrunde konnte dann schon auf dem eigenen Platz gespielt werden. Kaum waren die ärgsten Geburtswehen ausgestanden, kamen schon neue Probleme auf den Verein zu. Der Pachtvertrag wurde zum 31. Dezember 1958 gekündigt, da das Gelände für Wohnbauzwecke freigemacht werden musste. Ein Wiesengrundstück im Gewann „Obermatten“, das der Gemeinde Gundelfingen gehörte, wurde gefunden. Natürlich musste auch dieses Gelände in ein bespielbares Fußballfeld umgebaut werden.  Dies erforderte wiederum einen enormen Einsatz vieler Helfer, das Training viel oft aus, Heimspiele wurden beim damaligen TSV Zähringen ausgetragen. In den Folgejahren wurden Zuschauerbarrieren errichtet sowie Ballfangzähne aufgestellt. Ein Vereinsheim mit Umkleidekabinen für die Spieler wurde vorerst nicht realisiert, zumal Kandelblick-Wirt Max Schwehr in seinen Räumlichkeiten den Ausbau für die dringend erforderlichen Umkleidemöglichkeiten ermöglichte.

Zum 10-jährigen Jubiläum hatte der Verein 140 Mitglieder, zwei Aktivmannschaften, eine AH-  und zwei Jugendmannschaften. Mit einem  mehrtägigen Fest mit Pokalturnier, Werbespielen und einem „Bunten Abend“ im Festzelt mit bekannten Künstlern wurde der Geburtstag kräftig gefeiert. „Ein junger Verein, der es als Stadtrandverein ein nicht ganz einfaches Leben zu führen hat, dem man aber bescheinigen kann, dass er sich ausgezeichnet geschlagen hat, wenn auch die erhofften Erfolge noch ausgeblieben sind“. So schrieb unter anderem die Badische Zeitung.

1971 entschloss man sich, auf dem Sportgelände anstelle eines Vereinsheimes in Massivbauweise eine Holzbaracke als Aufenthaltsraum mit Bewirtungsmöglichkeit und Geräteschuppen zu bauen, um dem dringenden Bedarf nach Umkleidemöglichkeiten nachzukommen. In Fußballerkreisen bekam diese den Namen „Schwarten-Bar“ und ging als solche in die Annalen ein. Ein Jahr später erfolgte im Rahmen der Gemeindereform der Zusammenschluss von Gundelfingen und Wildtal. Die Folgen für den Fußball in Gundelfingen werden in einer späteren Folge beschrieben. (Fortsetzung folgt). GN