100 Jahre Fußball in Gundelfingen (6)

Vereinsgeschichte der Spvgg

Folge 6 –  Die 70er Jahre

Der SC Gundelfingen sowie der SV Wildtal hatten nun jeweils ihre Heimstätte und ihre Vereinsheime. Der SC das Waldstadion und der SVW seine „Schwarten-Bar“, die über die Jahre ein Hort der Geselligkeit mit vielen Anekdoten wurde. Aber schon bald, nämlich 1972 im Rahmen des politischen  Zusammenschlusses von Gundelfingen und Wildtal, begann die Diskussion um den Bau eines Sportzentrums mit Hallenbad und eines zweiten Sportplatzes für den SV Wildtal, ein  Versprechen in  Sachen Eingemeindung. Aber noch war es nicht so weit.

Der SV Wildtal hatte in diesen Jahren gegenüber dem SC Gundelfingen den Nachteil eines fehlenden zweiten Platzes und somit fehlender Trainingsmöglichkeit, da der Platz im Winter im Grunde nicht bespielbar war. Das Wintertraining wurde bis zur Fertigstellung der Sporthalle beim Bildungszentrum in das brachliegende Gewächshaus der Fa. Huber verlegt. Nach 22 Jahren in der damaligen  C-Klasse und mehreren knapp verpassten Meisterschaften gelang unter Trainer Joachim Pietsch in der Saison 1978/79 endlich die Meisterschaft und damit der Aufstieg in die Kreisliga A. In der Sommerpause wurde der Sportplatz renoviert. Hinzu kam ein neues Vereinsheim, das der damalige 1. Vorsitzende G.Tessmann vom Reiterverein Herbolzheim erstanden hatte. Der Platz wurde großenteils in Eigenleistung mit einer Drainage versehen und mit Rollrasen belegt. Bis der Platz wieder für den Spielbetrieb frei gegeben wurde, wurden die Heimspiele im Waldstadion Gundelfingen ausgetragen. Möglicherweise war das Fehlen der heimischen Kulisse Ursache dafür, dass man trotz der Aufstiegseuphorie nach einem Jahr wieder absteigen musste in die Kreisliga B. Zwischenzeitlich gab es aber auch eine wesentliche Verbesserung der Infrastruktur. Mit Fertigstellung des Hallenbades standen nämlich dem Verein im Untergeschoss endlich allen Ansprüchen genügende Umkleide- und Duschräume zur Verfügung.

1979 – Das neu errichtete Vereinsheim in den Obermatten

Der SC Gundelfingen hatte mit Spielertrainer Walter Bosselmann 1970 nach zweijähriger Abwesenheit aus der Kreisliga A  rechtzeitig zur Einweihung des Waldstadions und zum 50ten Jubiläum den Wiederaufstieg in die Kreisliga A geschafft. In einem Entscheidungsspiel in Zähringen wurde der heutige SV Rhodia vor 1200 Zuschauern in der Verlängerung mit  3:1 bezwungen. Walter Bergmann als Rechner und Cheforganisator unternahm in den Folgejahren alles, um die baubedingt leere Kasse des Vereins zu entlasten. Dazu beigetragen haben  Fastnachtsveranstaltungen, Waldfeste und ab 1969, als die Turn-und Festhalle zur Verfügung stand, waren es die bestens organisierten Jahresfeiern. Höhepunkt war sicherlich die Begegnung  FFC – 1860 München (siehe auch Fortsetzung 4). Mit Beginn des Spieljahres 1978/79 wurden vom Verband die Spielklassen neu eingeteilt. Die 1. Mannschaft wurde auf Grund der guten Vorjahresplatzierungen dieser neu gegründeten Bezirksliga zugeteilt. Im ersten Jahr erreichte man einen sicheren neunten Platz. Im zweiten Jahr mit sieben gerade der A-Jugend entwachsenen Spielern und viel Pech konnte die Klasse nicht gehalten werden. Jetzt hieß es, enger zusammenrücken und einen Neuaufbau anstreben. Die junge und unerfahrene Mannschaft geriet jedoch in der Kreisliga A wieder in den Abstiegsstrudel. Gegen den Mitabstiegskandidaten Niederwinden war das Heimspiel mit 0:2 verloren gegangen. In einem Nachholspiel in Niederwinden musste die Entscheidung fallen. Trainer Obergföll reaktivierte die alten Kämpen Engler, Stahl, Willmann, Holzheu und Zeder. Sie und die jungen Spieler gaben alles und schafften mit einem 5:1 Sieg den Klassenerhalt in der Kreisliga A. (Fortsetzung folgt) GN 

Die 1. Mannschaft 1971 im Jubiläumsjahr, stehend von links: Fritz Meyer (Spielausschuss), Eugen Engler, Harald Willmann, Jürgen Gensitz, Walter Bosselmann (Spielertrainer), Hans Stahl, Manfred Kappler, Karlheinz Kiefer, Adolf Binninger, Heinz Falk (Spielausschuss). Knieend: Ernst Engler, Bruno Mächler, Rainer Schillinger, Klaus Volk, Jürgen Wegner, Herbert Bierenstiel, Otto Wörner, Werner Hin.