100 Jahre Fußball in Gundelfingen (10)

Folge 10 – Es geht aufwärts

Beim SC Gundelfingen war nach einem weiteren Jahr  in der Kreisliga A mit Arno Baumann als Trainer der Aufstieg als erklärtes Ziel angesagt. Es gelang, für die anstehende Saison 96/97 Dieter Steinwarz, einen ehemaligen Vertragsspieler des FFC und erfahrenen Trainer zu gewinnen. Die Mannschaft machte unter ihm enorme Fortschritte, aber mit mehreren gerade der A-Jugend entwachsenen Spielern fehlte noch die Beständigkeit, sodass es „nur“ zu Tabellenplatz 4 reichte. In der Mitgliederversammlung im Sommer 1997 umriss der neu gewählte 1. Vorsitzende Eugen Engler seine Vorstellungen für die anstehende Saison 97/98, nämlich Aufstieg. Auch Dieter Steinwarz, der „.. nicht nach Gundelfingen gekommen sei, um ein bisschen Fußball zu spielen, sondern der was erreichen wolle…“, pflichtete ihm bei. Und so sollte es auch kommen. Vom dritten Spieltag an lag die 1. Mannschaft an der Tabellenspitze und gab diese bis auf einige kleine Ausrutscher nicht mehr ab. Bereits vier Spieltage vor Beendigung der Punktrunde war die Meisterschaft und somit der Aufstieg in die Bezirksliga sicher. Als dann nach einer Serie von 28 Spielen ohne Niederlage und 14 Siegen ohne Unterbrechung auch noch der Bezirkspokal gewonnen wurde, war der Erfolg komplett. Sollten einige Tipps doch wahr werden, dass der SC Gundelfingen zu einem Durchmarsch fähig ist?

Die höhere Spielklasse „Bezirksliga“  erlaubte dies nicht so ohne weiteres. Routine fehlte und bis zur Winterpause gab es an der Tabellenspitze ständige Wechsel. Ab der Rückrunde kristallisierte sich der SV Waldkirch als der alleiniger Tabellenführer heraus und unsere Mannschaft als der ständige Zweite. Und so kam es nach Abschluss der Saison 98/99 zu einer Relegation gegen den Tabellenzweiten des Hochrheins, den SV Weil. Nach zwei dramatischen Spielen (2:2 in Gundelfingen und 0:1 in Weil) war der Wiederaufstieg in die Landesliga geschafft.

Letztes Punktspiel 1999, die Kleinsten gratulieren den „Großen“ zum 2. Platz

Beim SV Wildtal kehrte In der Saison 96/97 Thomas Ginter als Trainer zurück. Mit ihm mischte die 1. Mannschaft kräftig an der Tabellenspitze mit – Herbstmeister mit vier Punkten Vorsprung. Am Ende der Runde stand die Mannschaft allerdings nur auf dem 4. Platz, alles in allem ein achtbarer Erfolg.

Nach drei Jahren Aufbauarbeit mit Thomas Ginter feierte dann der Verein 1999 seinen größten sportlichen Erfolg, nämlich den Aufstieg in die Bezirksliga. Mit 67 Punkten und 72:23 Toren wurde man verdient Meister. Die Stärke der Mannschaft war ihre Ausgeglichenheit und dass sie im direkten Vergleich mit den Mitkonkurrenten nie den Kürzeren gezogen hatten. Den Hauptanteil am Erfolg muss man sicherlich Trainer Thomas Ginter und seinem Co Frank Thoma zurechnen, wobei nicht vergessen werden darf, dass in so einer Meistersaison auch im Umfeld alles passen muss. Dass der Klub auch außerhalb des Fußballplatzes  zu überraschen vermag, haben die Spieler am letzten Spieltag bewiesen, als sie die Feierlichkeiten kurzerhand vom Vereinsheim auf die Straße verlegten. Die BZ schrieb damals: Das lange Warten hat für den SV Wildtal nun ein Ende. Man hätte sich in Wildtal mit Sprüchen trösten können, denn was lange währt, wird endlich gut. Aber alle Geduld hat auch ein Ende. Deswegen war der Jubel beim SV Wildtal nach dem Erfolg in Simonswald am letzten Spieltag umso größer, Meisterschaft und Aufstieg waren, nachdem man mehrere Male an die Tür zur Bezirksliga geklopft hatte, endlich perfekt. 

Meistermannschaft 1999 hintere Reihe von links: H. Schreiber (Betreuer), T. Willmann, M. Ingold, G. Jannotti, M. Schlereth, F. Jassine, A. Tessmann, D. Ficht, R. Carmiolo, P. Zekanovic, T. Ginter (Trainer); Mitte: A. Thoma (Betreuer), F. Thoma (Co-Trainer), Ö. Yeyin, B. Hachmeister, M. Zarecki, H. Gloderer, K-F. Göppert, K-H. Strohmeier (Spielausschuss), P.Fehling (Förderkreis); vorne:U. Müller, B. Merz, St. Eschle, O. Merz, J. Langenbacher.