100 Jahre Fußball in Gundelfingen (12)

Folge 12 – Die Fusion

Schon in den neunziger Jahren gab es erste Diskussionen, ob eine Fusion der beiden Fußballvereine SC Gundelfingen und SV Wildtal nicht Sinn machen würde. Hintergrund dieser Überlegungen war,  in einer höheren Spielklasse sportlich besser bestehen zu können, Personalprobleme im Betreuerteam der Vereine zu reduzieren und die Position der Fußballvereine gegenüber der Gemeinde zu stärken. In diese Zeit fiel nämlich auch die Planung der neuen Schulsportanlage in Gundelfingen. Ein  Eckpfeiler für solche Fusionsüberlegungen, nämlich der nach einem gemeinsamen Sportgelände ließ sich jedoch nicht verwirklichen. Als sich dann der SC Gundelfingen nach zweimaligem Abstieg  und der SV Wildtal in der Kreisliga A trafen, war die Zeit reif für eine Fusion, zumal im Jugendbereich schon seit längerem Spielgemeinschaften „normal“ waren. Nach den ersten Gesprächen auf Vorstandsebene war man sich einig über den künftigen Namen „Spielvereinigung“ und den formalen Weg einer Fusion. Diese sollte über den bisher noch wenig praktizierten Weg einer „Verschmelzung“ erfolgen. Vorteil war, dass alle Mitglieder der bisherigen Vereine automatisch ohne extra Formalitäten zu Mitgliedern des neuen Vereins werden. Um das Verfahren zu beschleunigen, haben  die Vereinsführungen Anfang des Jahres 2003 beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu bilden, um die Fusion voran zu treiben. Hierzu wurde noch ein neutraler Koordinator gesucht, der im Hauptamtsleiter der Gemeinde Gundelfingen, Peter Ficht, gefunden werden konnte. Die Entscheidung Peter Ficht für diese Aufgabe zu gewinnen, war darin begründet, dass man aufgrund seines beruflichen Umfelds Vertrauen in seine Neutralität hatte und er in beiden Vereinen auch eine persönliche Akzeptanz genoss.

Die Fusion wird vorbereitet (von links: Hauptamtsleiter Peter Ficht, SCG Vorsitzender Eugen Engler, SVW Vorsitzender Herbert Mayer, Bürgermeister Dr. Reinhard Bentler

Die erste Sitzung dieser Arbeitsgruppe fand am 4. Juni 2003 statt. Peter Ficht war es, der die  formalen Erfordernisse einer Verschmelzung klärte. Jetzt konnte es an den Endspurt gehen. Eine neue Satzung war zu entwerfen und mit dem Finanzamt abzustimmen. Ein Verschmelzungsvertrag musste erstellt werden, in dem die Beweggründe für die Verschmelzung und die Ziele niedergelegt sind. Dieser Vertrag musste notariell beglaubigt werden. Und ganz wichtig war es, in Informationsveranstaltungen  die Mitglieder über den Sachstand und die Beweggründe zu informieren und auf dem Weg mitzunehmen. Letztendlich waren es die  Mitgliederversammlungen der beiden Vereine, die dieser Verschmelzung zustimmen mussten. Am 2. April 2004 war es dann endlich so weit. In jeweils getrennten außerordentlichen Mitgliederversammlungen des SC Gundelfingen e.V. und des SV Wildtal e.V. wurde die Entscheidung zur Fusion herbeigeführt. Freundlicherweise stellten für diese Versammlungen die Gundelfinger Turnerschaft e.V. und der Turnverein Gundelfingen e.V. ihre Vereinsheime zur Verfügung. Die Versammlung des SCG fand im Vereinsheim der GTS und die des SVW in der Waldbühne des TVG statt. Die Mitgliederversammlung des Sportclub Gundelfingen hat in dieser Sitzung der Fusion einstimmig und beim SV Wildtal e.V. mit breiter Mehrheit zugestimmt. In der daran anschließenden gemeinsamen Sitzung beider Vereine in der Waldbühne wurde die neue Satzung beschlossen und die Vorstandschaft des neuen Vereins „Spielvereinigung Gundelfingen/Wildtal e.V.“ gewählt: Herbert Mayer, Eugen Engler, Bernhard Merz, Günter Weidemann, Erwin Treusch, Jochen Langenbacher, Karlfried Göppert, Jeanette Kabis, Hans Schwehr, Harald Splitt, Kurt Winkler-Trautmann, Ernst Engler, Jürgen Murst.

Zum 30.06.2004 endete damit die Ära des SC Gundelfingen e.V. und des SV Wildtal e.V. und die Spvgg. Gundelfingen/Wildtal e.V. mit rund 850 Mitgliedern, einer der größten reinen Fußballvereine im Südbadischen Raum, war geboren.  (Fortsetzung folgt) GN

Spvgg aktuell:  Wir hoffen, dass  für alle Altersgruppen ein Trainingsbetrieb, wenn auch erschwert,  weiterhin möglich ist. Vernünftiges Verhalten aller kann dazu beitragen, dass die Inzidenzwerte zumindest gleich bleiben oder besser noch, dass sie fallen. Weiterhin geschlossen bleibt vorerst die Geschäftsstelle, ist jedoch per mail unter spvgg-guwi@mail.de erreichbar.