… mehr als Fußball in Gundelfingen und Wildtal

Interview mit Willi Klein, Koryphäe am Wildtaler Fussballhimmel

Interview mit Willi Klein

Hallo Willi, Du bist seit ewigen Zeiten in Sachen Fußball involviert, zunächst als Spieler und dann als Trainer. Wo hast Du denn überall gespielt?

Willi: Angefangen habe ich als Straßenkicker – damals kam alle 4 Stunden mal ein Auto – und heimlich und verbotenerweise auf dem Rasenplatz des Feldhandballvereinsin Bretten. 1952 hat mich ein Klassenkamerad für den Fußballverein angeworben (B- und A-Jugend). 1954 kam ich zu den Aktiven und habe dort ein Jahr beim VfB Bretten in der damaligen 1. Amateurliga gespielt.

Spvgg: Und auf welchen Positionen wurdest Du eingesetzt?

Willi: Nach dem damaligen WM-System als Halblinker (Spielmacher gemeinsam mit dem Halbrechten).

Spvgg: Dein Beruf hat Dich dann an den Hochrhein verschlagen. Wie ging es dort weiter?

Willi: Während meiner dreijährigen Berufsausbildung habe ich keinen Sport ausüben können. Weil ich danach nach Basel versetzt worden bin und in Weil am Rhein wohnte, habe ich beim SV Weil in der 2. Amateurliga (Anmerkung der Redaktion: heutige Landesliga) von 1958 bis 1963 wieder mit dem Fußballspielen angefangen. Zwischendurch war ich 1 Jahr lang beim FC Steinen-Höllstein  in der Kreisklasse A als Spielertrainer tätig. Als ich 1964 mit 28 Jahren in den Zollgrenzdienst nach Konstanz versetzt worden bin, habe ich meine aktive Laufbahn beendet.

Spvgg: Was waren so die Highlights in Deiner Fußballerkarriere?

Willi: Ein Spiel gegen eine Schweizer Juniorenauswahl im St. Jakobstadion in Basel (Vorspiel beim FC Basel) mit Schiedsrichter Dienst (Anmerkung der Redaktion: bekannt als WM-Endspiel-Schiedsrichter 1966 im Wembley-Stadion). 

Spvgg: Du bist seit 1988 bei uns im Verein. Was hat Dich damals nach Gundelfingen verschlagen?

Willi: Ich wohne seit 1978 in Wildtal. Hier hat mein Sohn mit dem Fußball angefangen und ich musste als Vater Stutzen anziehen und Kickschuh binden. Damals war ich 52 Jahre altund ich dachte, dass ich auch bei den Alten Herren noch mitmachen könnte.

Spvgg: Und da kamst Du zur Jugendabteilung oder die Jugendabteilung zu Dir?

Willi:  Ich habe in Weil am Rhein nach meiner aktiven Zeit 7 Jahre lang die A- und B-Jugend trainiert, die damals in den höchsten Klassen gespielt haben. Als man mich nach fast 20-jähriger Pause hier gebeten hat, beim Training mitzuhelfen, habe ich das gern getan. Dann wurde ich auch bald im Jugendvorstand eingesetzt (Kassier, Schriftführer).

Spvgg: Und durch diese langjährige Trainerstation bei den Bambinis wurdest Du zum „Ehrencoach der Bambinis“. Was gibt es da für Dich noch zu tun?

Willi: Eigentlich nichts, ich könnte auch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr tätig werden.

Spvgg: Außerdem bist Du ja noch in der Geschäftsstelle involviert? Wann ist die Geschäftsstelle geöffnet und was gibt es dort alles zu tun?

Willi: Zurzeit bleibt die Geschäftsstelle geschlossen – Corona lässt grüßen. Hoffentlich werden bald Lockerungen zugelassen  und der Sportbetrieb kann wieder losgehen. Dann wird auchdie GS wieder montags von 10 bis 12 Uhr und mittwochs von 18 bis 20 Uhr besetzt sein. Es gibt dort immer was zu tun. Der von oben vorgegebene Verwaltungsaufwand wird immer größer. Und außerdem kann bei dieser Gelegenheit auch ein bisschen Kontaktpflege betrieben werden. Kontakte, die wir alle zurzeit so bitterlich vermissen.

Spvgg: Willi, wir danken Dir für dieses Gespräch und wir hoffen alle, dass die Infiziertenzahlen zurückgehen und der Sportbetrieb wieder ins Laufen kommt. Für Kinder und Jugendliche, die voller Tatendrang sind, ist so eine Pandemie furchtbar, vermutlich noch mehr wie für uns Erwachsene. Wir alle können und müssen durch Einhalten aller Hygienemaßnahmen dazu beitragen und können nur hoffen ,dass das Virus uns verschont. Alles Gute und besonders: Bleib gesund.

Das Gespräch führte GN